Ujig – Delta

Ujig ist keine Band. Ujig ist ein Projekt, erfährt der geneigte Leser aus dem Beipackzettel zum jüngsten Album Delta.  Das Quartett formierte sich in einer Clinic beim „Berklee College of Music at Umbria Jazz“ in Perugia 2014 und spielt seit dem immer mal wieder zusammen. Zum Glück.

Ujig – die Umbria Jazz inspired group? 😉 – besteht aus dem Österreicher Konstantin Kräutler an den Drums und den drei Italienern Marco Leo, Gitarre, Edoardo Maggioni, Keyboards, und Cesare Pizzetti, der Gründungsmitglied David Ambrosch am Kontrabass ersetzt. Das Quartett mischt nicht bloß Jazz mit anderen Genre, sondern holt auch gerne Gäste zu seinen Aufnahmen hinzu. So auch auf ihrem vierten Album Delta, das jetzt erschienen ist. Mit an Bord sind dieses mal die Trompeter Fabrizio Bosso und Lorenzo Cimino sowie die Sängerin Paola Folli.

Das externe Trio unterstützt – laut Marketing – „die Forschungs- und Verfeinerungsarbeit, die Ujig in den letzten zehn Jahren seit der Entstehung und Produktion ihres ersten Albums 8 out of 8 geleistet haben“. In welchem Umfang sich gestandene Wissenschaftler dieser Aussage anzuschließen bereit sind, lassen wir – wie auch bei forschenden Künstlern, die sich gleichfalls eher auf sensitive Entdeckungsreisen begeben, denn auf faktengestützte Analyse-Abenteuer – mal außer acht und bestätigen, dass Ujig an ihrem Sound und Ausdruck gearbeitet haben.

Herausgekommen ist ein sehr schönes, leicht wirkendes, doch substanziell ablieferndes Album, das die vielfältigen Seiten des Jazz in seinem Zusammenspiel mit Elementen aus Pop und Fusion hörbar illustriert, insbesondere mit jenen, die für Gefühl und angenehme Stimmung zuständig sind. Nein, nicht das Zeugs aus der Kiste „Leicht und banal“, sondern solche, die dem Hörer als authentisch, tragend und nachhaltig in Erinnerung bleiben. Dieses Vermögen, anspruchsvoll und ebenso eingängig zu sein, ist ein spannender Spagat, den das Quartett mit seinen Musikern aus Mailand und Wien hervorragend meistert. 

Dazu ist die Aufnahme hervorragend abgemischt. Die Instrumente und ihre Stimmen sind vollkommen authentisch und perfekt differenziert, was auch der guten Sortierung auf der Bühne zu verdanken ist, die insbesondere dort, wo ähnlich Platzierungen zu finden wären – beispielsweise bei der führenden Stimme und Snare- wie Bassdrum in der Mitte der Bühne – die Positionen über die Fläche weiterhin klar gegliedert bleiben. Das macht in Summe ein rundum gelungenes Album:

Tolle Musik, feine Akustik, authentischer Klang, großartige Aufnahme. Zu wünschen bleibt da nichts mehr übrig. Gut so!

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Album-Daten

Interpret: Ujig
Titel: Delta
Genre: Jazz
Label: Luminol Records
Jahr: 2025
Spielzeit: 50:09 min
Format: FLAC 48/24
Als Studio Master für 15,00 Euro bei HighResAudio

Abbildungen: Luminol Records