Garbage – Let All That We Imagine Be The Light

Ein Grund für den Erfolg von Garbage ist sicherlich die Konstanz, mit der sie Groove and Feel ihrer Songs gestalten. Das gilt auch für den jüngsten Longplayer der Alternative Rock-Band Let All That We Imagine Be The Light. Doch das Quartett aus Wisconsin hat auch anderes in petto, und das bekommt dem Album äußerst gut.
Ob es daran liegt, dass Teile von Let All That We Imagine Be The Light im Schlafzimmer von Sängerin Shirley Manson aufgenommen wurden, lassen wir mal dahingestellt. Wobei, dieser Hauch des Unkomplizierten, Direkten, Unverstellten, dieser Garagen-Band-Approach hat natürlich auch was für sich, wenn es um musikalische Freiheit und unverstellten Ausdruck geht. Und daran haben Garbage – natürlich – nicht gespart.
Der Auftakt mit There’s No Future In Optimism widerspricht dem Titel musikalisch in jedem Fall. Dieses Album ist Garbage-Qualitäten mit Add-ons. Klare, straighte Beats feinden neue Begleiter, dynamische Kontraste und leichte Klänge. Chinese Fire Horse ist eine der typischen Rocknummern, die bestätigen: Das ist Garbage at their best. Auch Nummern wie Hold oder Love To Give oder R U Happy Now sind coole Garbage-Titel – klare Beats, clevere Breaks und sensibler Gesang, der auch mal anders kann.
Synthetisch bombastisch kündigt sich Have We Met (The Void) an, oszilliert im Wechselspiel von stillen, spannungsgeladenen Passagen und knackigem Refrain mit beinahe Flüstergesang in einer Grauzone, die musikalisch intensiv wirkt. Dass den Namen der Sonst nicht immer Glaube geschenkt werden darf, zeigt Radical, das überraschender Weise nicht die Krone des kantigen trägt, sondern sich als die Ballade des Albums präsentiert.
Sisyphus ist die Synthie-Nummer des jüngsten Albums. Recht frisch und unverstellt könnte es sich fast für einen Pop-Award bewerben. Das intensivste Kontrastprogramm zum sonstigen Album bildet jedoch der Schluss-Song The Day That I Met God. Intensive Synthesizer und ein schleppender Rhythmus tragen den Gesang, der nachdenklich und vorsichtig wirkt, passenden zu den Lyrics, die leider nicht als Booklet beigefügt sind.
Präsentiert wird Let All That We Imagine Be The Light auf einer geräumigen Bühne mit Breite und Tiefe, die ausreichend Raum bietet, Volumen und Differenzierung zu schaffen, ohne dass sich die Instrumente wie Solisten vereinzelt auf der Fläche verlieren. Die Höhen sind hiebei klar vernehmbar, die Mitten warm und die Bässe solide, was ein erfreulich ausgewogenes Klangbild erzeugt und auch bei höherer Lautstärke kein Ohrenleid erzeugt.
Ein rundum gelungenes Album!
Album-Daten
Interpret: Garbage
Titel: Let All That We Imagine Be The Light
Genre: Rock
Label: Infectious Music
Jahr: 2025
Spielzeit: 45:17 min
Format: WAV 96/24
Als Studio Master für 15,00 Euro bei HighResAudio
Abbildungen: Infectious Music
Neueste Kommentare