Lichtblick für die Einheit: Oehlbach Phaser
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Eigentlich ist es egal, wie herum der Stecker in die Dose kommt. Das lernen wir von Kindesbeinen an. Hauptsache die Lampe brennt, der Kühlschrank kühlt und das Radio macht Lalala. Und dann kommt dieser drollige Wunsch nach Stereoabbild, Bühne, Durchhörbarkeit und das Thema Plus und Minus wird schlagartig zentral. Nur – was, wenn sich die Hersteller von irgend etwas mit Stecker nicht die Bohne um Plus, Minus und passende Markierungen scheren?
Allgemeines
Phaser kennen wir von Raumschiff Enterprise: Laserstrahlen absondernde Handfeuerwaffen im Design einer Wasserpistole aus dem 23. Jahrhundert.
Ein Phaser kann aber auch etwas anderes sein: Ein Phasen-Bestimmgerät. Das ist gegenwärtig, weniger sexy, aber sehr nützlich, denn: Mit ihm lässt sich bestimmen, welches die Steckerseite ist, die in die rot markierte Buchse der Steckerleiste muss, damit alle Geräte der Kette gleichphasig angeschlossen sind.
Wie viele Phaser es im Markt gibt? Einen. Von Oehlbach.
Design, Qualität, Verarbeitung
Der Oehlbach Phaser ist aus Aluminium und schwarzem Hartkunststoff gefertigt. Alles ist präzise eingepasst, fiese Grate gibt es nicht und auch vom Design wirkt das pfiffige Kästchen überzeugend.
Oben ist eine Schuko-Buchse in das Alu-Gehäuse eingelassen, die links und rechts von je einer roten LED flankiert ist – diese zeigen im Ernstfall an, auf welcher Seite die Phase anliegt.
Auf der einen Gehäuseseite ist der Test-Taster, auf der ihm gegenüber liegenden Seite eine Schraubklemme für ein Erdungskabel. Das wird immer dann wichtig, wenn sich der Phaser nicht recht entscheiden kann – im Test passiert bei einem Eurostecker ohne Masse.
Test
Phaser auspacken ist einfach, die Batterie aus dem Lieferumfang einbauen auch: Auf der Seite mit der Erdungs-Klemme die beiden Schrauben lösen, den Decken vorsichtig abheben, da die Klemme verkabelt ist, den 9V-Block einstecken und innen platzieren, Deckel wieder fixieren, fertig.
Damit ein Gerät zuverlässig getestet werden kann, muss es ausgeschaltet sein. Also die Kette komplett auf Off gestellt und die Stecker aus der Leiste gezogen. Los geht’s:
Der Test mit dem Schuko-Stecker des Verstärkers ist zweifelsfrei: Links leuchtet die LED, bei gedrehtem Stecker leuchtet rechts die LED. Also einen Aufkleber aus dem Lieferumfang des Phasers genommen und die Phase rot markiert.
Der Test mit dem Netzteil des DAC, das einen zweipoligen Euro-Stecker hat, ist wackelig – bis das Erdungskabel kommt. Dann ist auch hier schnell geklärt, wo die Phase liegt.
Auch das Netzteil des Elektrostaten lässt den Phaser zweifeln. Ebenfalls Eurostecker. Ebenfalls Erdung nötig. Dann wird auch hier die Sache schnell eindeutig. Wobei ein leichter Zweifel bleibt – das schwere Teil von Stecker wackelt nämlich ein bisschen.
Der Euro-Stecker eines Verstärkers, der nicht zur Kette gehört, war dagegen auch ohne Erdung eindeutig zuzuordnen. Es kommt wohl auf die Güte der jeweiligen Strom-Abnehmer an.
Fazit
Der Oehlbach Phaser ist solide, günstig, funktioniert offenbar und ist damit fraglos nützlich. Allerdings mag er lieber ordentliche Schutzkontakt-Stecker, zweipolige Eurostecker ohne Erdung verlangen nach dem Erdungskabel aus dem Lieferumfang. Dann haut die Bestimmung aber auch recht zuverlässig hin.
Die Neuordnung der Stromzufuhr dankte die hiesige Kette übrigens mit etwas mehr Feinheit und Präzision bei leisen Tönen, aufgedreht lieferte sie spielfreudiger den Druck aus.
Produkt-Daten
Produkt: Phasen-Detektor
Hersteller: Oehlbach
Modell: Phaser
Lieferumfang: Phaser, Erdungskabel, Aufkleber, Batterie, Inbusschlüssel
Besonderheit: Aluminium-Gehäuse
Maße: 10,5 x 12 x 7,4 cm
Preis: 79,00 Euro
Hersteller-Website: Oehlbach
Abbildungen: HRM
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