Audirvana 3.5 – halbe Versions-Nummer, ganz neue Software

hrm_logo_15x50Seit kurzem ist ein Update für Audirvana erhältlich: Audirvana 3.5.11 klingt wie Produktpflege unter der Oberfläche, möchte man meinen. Doch was man bekommt, ist weit mehr: Mit Audirvana 3.5 legt Damien Plisson einen technisch aufgebohrten Player vor, der eine neue Oberfläche und in Teilen auch ein neues Bedienkonzept hat. Und das Logo? Ist auch neu.

Normaler Weise indiziert ein Sprung der Versionsnummer in ihrer Nachkommastelle ein bisschen Produktpflege. Der Sprung von Audirvana Plus 3.2.16 auf Audirvana 3.5 für macOS ist dagegen von ganz anderem Kaliber:

  • neue Oberfläche
  • in Teilen neues Bedienkonzept
  • Miniplayer

Dass hier in einem größeren Sprung geändert wurde, ist noch an weiteren Aspekten erkennbar: Das Logo der Software ist jetzt dunkelblau, es ist sehr schlicht und es fehlt ihm das markante Plus.


Audirvana 3.5 – Erste Schritte

„Erste Schritte“ mag drollig klingen, aber Audirvana 3.5 ist nicht bloß ein einfaches Update, sondern faktisch eine Neuinstallation – inklusive neuer Seriennummer! Entsprechend gestaltet sich der Update-Prozess:

  • .dmg herunterladen und öffnen
  • Audirvana 3.5 in den Programm-Ordner ziehen und starten
  • Die Seriennummer eingeben, die online nach Eingabe der bisherigen Seriennummer für Audirvana 3 generiert wird
  • Zuschauen, wie der Fortschrittsbalken die Migration der Datenbank auf ein neues Format dokumentiert
  • Der Software unter Systemeinstellungen/Sicherheit/Privatsphäre/Bedienhilfen Zugriff auf die MediaKeys gewähren
  • Die Quelle der Musik-Dateien angeben
  • Das bevorzugte Audio-Gerät angeben

Und schon kann es los gehen.


Audirvana 3.5 – Die neue Oberfläche

Von der Optik sieht Audirvana 3.5 wie eine Mischung aus Website und App aus – ein Vorbote für einen vollständigen Audirvana Audio-Player als iOS-App? Das ist zwar Spekulation, von der Leistungs-Seite sollten aktuelle iOS-Geräte allerdings in der Lage sein, FLAC, DSD & Co. zu meistern. Mal sehen.

Neu ist, dass die Oberfläche in einem Light- und einem Dark-Mode angeboten wird, und zwar vollflächig. Der graue Rahmen um ein schwarzes Bibliotheksfenster von Version 3.2.16 ist ebenso obsolet wie ihre gänzlich graue Ansicht für Playlisten. Alles ist jetzt je nach Präferenz einheitlich weiß oder einheitlich schwarz gehalten.

Die übrige Optik wirkt sehr reduziert:


Im ersten Moment ist das Bedienkonzept schon anders, aber man hat es schnell gelernt.

Im ersten Moment ist das Bedienkonzept schon anders, aber man hat es schnell gelernt.


Audirvana 3.5 – Das neue Bedienkonzept

Die überarbeitete Oberfläche schließt ein neues Bedienkonzept mit ein. Besonders auffällig ist das bei den Einstellungen, die jetzt nicht mehr über die Menüleiste aufgerufen werden, sondern durch einen Klick auf das Rädchen-Symbol im oberen rechten Eck des Player-Fensters.

Hier sind die einzelnen Bereiche auch nicht länger in Karteireitern organisiert, sondern einfach untereinander aufgelistet. Um den Player komplett einzurichten reicht es somit, langsam im Fenster nach unten zu scrollen und die jeweiligen Schaltflächen anzuklicken.

Auffällig ist, dass die Reihenfolge der Einstellungen geändert wurde – so finden sich die Streaming-Dienste jetzt weit vorne. Offenbar hören High-Res-Nutzer nicht mehr nur gekaufte FLACs.

Wer schnell die Ausgabe-Geräte ändern möchte, findet unten rechts im Player-Fenster eine kleine Schaltfläche, die eine Auswahl der verfügbaren Geräte aufklappen lässt. Links daneben ist ein Symbol, das die aktuelle Playlist als Tabelle öffnet.


Audirvana 3.5 – Die Audio-Optionen

Um bestmögliche Klangergebnisse zu erzielen, übernimmt Audirvana die Kontrolle über den Mac. Der Player reserviert den exklusiven Zugriff auf das jeweilige Audiogerät und reduziert die Anzahl der Verarbeitungsschritte je nach den Eigenschaften des Ausgangswandlers auf ein Minimum.

Das File-Format bleibt somit von Anfang bis Ende unverändert, also das, was bitperfect bedeutet.

Wer es noch etwas technischer will: Damit das ganze reibungslos funktioniert, findet auf dem Mac eine Berechnung in Ganzzahlen statt, um den Mischer des Systems zu neutralisieren.

Zusätzlich sendet Audirvana immer einen „ready-to-read“ Audio-Stream, also einen bereits dekodierten PCM- oder DSD-Stream. Dieser berücksichtigt die Eigenschaften des ausgewählten DACs und reduziert dessen Aktivitäten. Hierzu gehört auch, dass Audirvana das Oversampling mit dem SoX-Algorithmus auf dem Mac ausführt und so den Prozessor des DAC entlastet.

Interessanter Weise hält die Software trotzdem die CPU-Last des Mac unter 0,5 Prozent – das sorgt für ein äußerst stabiles und potentes System.


Audirvana 3.5 – Der Mini-Player

Als weitere Neuerung führt Audirvana 3.5 einen Mini-Player ein. Sein Konzept ähnelt aber nicht den Miniplayer von iTunes selig und anderen wie VLC oder Vox, dazu ist er zu Maxi.

Auf die Miniplayer-Ansicht wechseln lässt sich mit einem Klick auf das Stapel-Symbol ganz rechts oben im Hauptfenster von Audirvana 3.5. Dann springt die Ansicht um in das Coverbild mit kleiner Leiste oberhalb und den Bedienelementen nebst Anzeige der Lauflänge unterhalb. Die verschwindet allerdings, wenn sich der Mauszeiger aus dem Fenster bewegt, so dass dann nur noch Titel und Interpret unterhalb des Covers angezeigt werden, die auch sonst den Abschluss bilden.

Wer einfach ein Album oder eine Playlist durch hören möchte, jederzeit Zugriff bewahren will und sonst Platz auf dem Bildschirm braucht, wird den Miniplayer sicher zu schätzen wissen.


Audirvana 3.5 und Audirvana Remote

(Noch) Nicht erneuert ist die Audirvana-App Audirvana Remote für iOS-Geräte. Das ist nicht weiter schlimm, denn die aktuelle Version arbeitet problemlos mit der jüngsten Version des Audio-Players zusammen. Mithin ist nichts weiter anzumerken, als dass sich bewährter Komfort mit erweitertem Klangglück vereint findet.


Audirvana 3.5 – Fazit

Aktuell ist Audirvana 3.5 bereits mit einigen Produktpfelege-Updates bei der Versions-Nummer 3.5.11 angekommen. Das zeigt, wie intensiv sich Damien Plisson um sein Audio-Flaggschiff für die Musik-Wiedergabe am Mac kümmert.

Das neue Bedienkonzept ist im ersten Moment verwirrend, aber schnell findet man sich hinein. Dann ist praktisch alles beim Alten, auch mit der iOS-App.

Klanglich ist Audirvana 3.5 weiterhin über jeden Zweifel erhaben. Natürlich, dynamisch, authentisch und schnell – all diese Attribute treffen weiterhin zu, wobei sie alle vielleicht noch ein Schippchen drauf gelegt haben.

Bleiben die Preis zu nennen: Eine Lizenz kostet 65 Euro netto. Allerdings nicht für jeden. Wer Audirvana 3 bereits besitzt, bekommt die Neuerungen einfach als Update geliefert, inklusive der neuen Seriennummer.

Vielen Dank 🙂


Abbildungen: HRM, Audirvana


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