Schwebender Klang: TritonAudio NeoLev
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Vor einer Weile haben wir diverse Methoden zum Entkoppeln von Lautsprechern verglichen und kurz danach die Audio Exklusv c.D.c. Feet ergänzt. Trotzdem fehlt noch etwas: magnetische Lösungen. Auf die hat uns ein Leser aufmerksam gemacht, und zwar auf ein ganz spezielles Produkt: Die NeoLevs von TritonAudio aus den Niederlanden. Warum die keiner kennt? TritonAudio konzentriert sich auf die Ausstattung von Tonstudios. Das soll uns aber nicht stören.
Allgemeines
TritonAudio verkauft seine NeoLevs direkt im hauseigenen Online-Shop und dazu einzeln. Für knapp 40 Euro das Stück kann man sich so die benötigte Menge magnetischer Abstandshalter zusammen stellen – wer leichtere Boxen oder Endgeräte besitzt und diese gerne auf drei statt vier Füße stellen möchte, kann also auch Sets in 3-er Schritten bestellen. Das ist schon mal praktisch.
Lieferumfang
Die NeoLevs kommen in einer Papprolle und sind in einen Zipper-Bag eingewickelt. Dazu gibt es noch ein kleines Rundholz von 3 cm Länge, das als Platzhalter (oder Platzmacher) unter das jeweilige Gerät oder den Lautsprecher gestellt werden kann, damit anschließend der NeoLev leichter appliziert werden kann.
Qualität. Maße, Verarbeitung
Die Triton NeoLevs sind magnetische Abstandhalter und halten beim Auspacken kräftig zusammen. Das liegt daran, dass die Unterseite des Deckels in die Unterseite des Fußes gesteckt ist, wodurch gegensätzliche Pole aufeinander gerichtet sind und natürlich einander anziehen. Und die Neodynium-Magnete sind sehr engagiert bei der Arbeit.
Dieser Stift findet sich an der Unterseite des – sagen wir mal: Deckels. Der Stift ist ebenfalls verchromt, der Deckel selber ist schwarz und gleichfalls aus Metall. Sein Durchmesser entspricht dem des Fußes, hoch ist er 3 mm ohne und 2,8 cm mit Stift. Auf der Oberseite des Deckels ist außerdem noch der weiß ausgelegte Firmenname TritonAudio eingefräst.
Verwendung
Die NeoLevs arbeiten mit Magnetismus. Das heißt, sie bestehen aus zwei Teilen, die sich gegenseitig abstoßen – und wenn kein Gewicht auf ihnen lastet, wirft der Fuß seinen Deckel ein paar Zentimeter in die GEgend, bevor der irgendwo auf dem Fußboden zum Liegen kommt.
Sobald ausreichend Gewicht auf den NeoLevs lastet, hält die Verbindung quasi von selbst (was physikalisch nicht korrekt ist, aber das ignorieren wir mal). Der Stift des Deckels taucht in die Öffnung des Fußes ein und nivelliert sich je nach Belastung mehr oder weniger weit oben.
Die Hans Deutsch HD 311 Retro wiegen jeweils gut 21 Kilogramm, was deutlich unter der Maximalbelastung der vier NeoLevs liegt – diese beträgt 32 Kilogramm. Daher tauchen die Deckel nicht vollständig ein. Bekommt die Box einen kleinen Schubs, schwingt sie leicht hin und her. Das erinnert entfernt an einen Kistenteufel, der auswackelt, ist aber nicht dramatisch und setzt die Lautsprecher keiner ernsthaften Kippgefahr aus.
Wobei… – wären die NeoLevs nachzujustieren, liefern sie alles mit, was es dazu braucht: Die verchromte Stift-Aufnahme im Fuß jedes NeoLevs ist um bis zu 4 mm höhenverstellbar, und das sowohl in den Fußkorpus hinein als auch aus ihm heraus. Macht in Summe 8 mm Spielraum für Notfälle. Das sollte ausreichen.
Wirkung
Die NeoLevs sollen entkoppeln. Das machen auch Spikes, Gummipuffer & Co., und sie machen das ganz ordentlich. Allerdings waren Spikes in Kombination mit den Audio Exklusv c.D.c.-Feet noch etwas besser als Spitzentanz only. Mithin ist also noch Luft nach oben. Ob das mangetische Quasi-Luftkissen hier weiter hilft, zeigt der Play-Button.
Your Tomorrow von Brooke Sharkeys Album Wandering Heart stellt andere Anforderungen: Authentizität und Präzision sind die Leistungsparameter, die bei ihrem Gesang gefordert sind. Und auch die liefern die NeoLvs. Und noch mehr: Der Raum ist leichter zu differenzieren, die Musik ist schnell und mühelos zu erfassen. Das fordert nach mehr Komplexität:
Die gibt es mit Jerusalem, Jerusalem aus dem Album Himmelrand des Uranienborg Vokalensemble mit Inger-Lise Ulsrud & Elisabeth Holte: Chor, Orchester und Orgel geben sich ein eng durchwobenes Stelldichein, das schon ab und an Probanden vor nicht zu lösende Herausforderungen gestellt hat. Und die NeoLevs?
Beschränken sich auf Schulterzucken. Sie lassen die Musik herumtollen und bleiben gelassen. Dynamik? Bitteschön. Transparenz? Gerne. Ein luftig gefülltes Frequenzband? Sicher doch. Was erfreut und angenehm überrascht.
So geht es weiter: I Can’t Stop Thinking About You von Stings jüngstem Werk 57TH & 9TH sprudelt lebendig und klar aus den Speakern, Cassandra Wilson haucht Good Morning Heartache von ihrem Album Coming Forth By Day mit erstaunlicher Detailfülle in den Raum, Slow von Logan Richardsons Album Shift kommt mit großer Bühne und sauber differenziert
Und: Über aller Musik liegt ein warmer, klarer Bassteppich voller präziserer Add-ons wie Zupfgeräuschen, Saitenschnarren und feinen Obertönen als Extra-Würze.
Fazit
TritonAudio ist mit den NeoLevs ein ausgesprochen tolles Produkt gelungen. Die magnetischen Entkoppler reduzieren das Wechselspiel von Schallquelle und Standfläche auf ein Minimum, im Gegenzug erlauben sie mehr Leichtigkeit und Fülle.
Besonders angenehm fällt die vollere und zugleich musikalischere Basswiedergabe auf. Sie bereichert die Musik, die jetzt über das gesamte Frequenzband auf Augenhöhe spielt. Dabei klingt sie transparent und ganz natürlich, lässt sich wunderbar verorten und auch komplexe Passagen lassen sich unangestrengt verfolgen – und genießen.
Wer Freude an munter und leichtfüßig aufspielender Musik hat, wird mit den NeoLevs sicher seinen Spaß haben. Und mit ihrem Preis ebenfalls.
Produkt-Daten
Produkt: Entkoppler
Hersteller: TritonAudio
Modell: NeoLev
Besonderheit: Magnetischer Entkoppler
Tragkraft: 8 kg/St.
Maße: 48 mm x min.22/max.30 mm (zusammengefügt)
Gewicht: 142 gr./St.
Preis: 39,90 Euro / St.
Hersteller-Website: TritonAudio
Abbildungen: HighResMac/Tom Semmler
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