Zauberwürfel: HiFi-Rack ASN LA_TERRAZZA mit Ex-Xact Absorberböden

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Die LA_TERRAZZA Rack-Serie hat ASN vor fast genau fünf Jahren erstmals vorgestellt. Damals fehlte es mir an Zeit und Platz, die quasi Nachfolger der creaktiv Trend zu testen. Quasi-Nachfolger deshalb, weil ASN-Inhaber Arno Selker vor seinem Start mit Add Something New der Inhaber von creaktiv war und mit dessen Produkten wichtige Impulse im Markt setzte. 

Und um ehrlich zu sein: So richtig notwendig schien es mir damals auch nicht, ein neues Rack testen zu müssen, da das creaktiv Trend mit einer creaktiv Base unter dem Verstärker sehr gut klang. Meinte ich. Als ich dann auf der diesjährigen High-End in München mit Arno Selker sprach, kamen wir überein, dass ich das Rack doch teste, zusammen mit den Lautsprecher-Ständern, die neu ins Programm kommen (Test folgt).

Und so stand vor einigen Tagen ein kleines schwarzes Monster vor meiner Tür. Mein Glück: Das Monster entpuppte sich als LA_TERRAZZA 1.3, zusammen mit den LA_TERRAZZA SpeakerStand Exklusive One (Test folgt) und der bereits getesteten separaten ASN Ex-Xact Absorberplatte

 

Das kleine schwarze Monster – ein deutlicher Kontrast zum Inhalt.

Das kleine schwarze Monster – ein deutlicher Kontrast zum Inhalt. Die weißen Bänder hielten es auf der Palette fest.

 

Allgemeines zu LA_TERRAZZA

LA_TERRAZZA ist eine Serie von Racks, die ASN bereits seit fünf Jahren im Angebot hat und in Deutschland herstellt. Als Standard-Breiten sind LA_TERRAZZA 1, LA_TERRAZZA 2 und LA_TERRAZZA 3 sowie das LA_TERRAZZA_DUO verfügbar. Die Ziffern sagen aus, wie viele Elemente nebeneinander stehen, beim DUO ist statt eines weiteren Rack-Elements ein Regal für Schallplatten an einer Seite ergänzt.

Alle LA_TERRAZZA Racks sind aus Vierkant-Aluminiumrohr mit einer Kantenlänge von 1,8 x 1,8 cm gefertigt. Das Rohr ist in drei Profilfarben zu bekommen: silber matt eloxiert, schwarz matt eloxiert und in gebürsteter Edelstahloptik.

Die Grundfläche des Racks beträgt in der Ausführung LA_TERRAZZA 1 genau 54 cm in der Breite und 52 cm in der Tiefe, wobei 10 cm in der Tiefe vom Kabelkanal beansprucht werden und die Stellflächen für die Geräte weitere 6,2 cm vorkragen, die absolute Tiefe also 58,2 cm beträgt.

Das unterste Fach ist 13 cm über dem Boden, der Abstand zum darüber liegenden Fach beträgt 20 cm, das wiederum 18 cm vom oberen Fach entfernt ist. Insgesamt ist das Rack 58 cm hoch. Oder anders ausgedrückt: Für ein Rack ist das LA_TERRAZZA 1.3 erstaunlich zierlich. 

 

Nicht nur im Vergleich zu seinem Vorgänger creaktiv Trend ist das ASN LA_TERRAZZA ein sehr zierliches Rack.

Nicht nur im Vergleich zu seinem historischen Vorgänger, dem creaktiv Trend (li.), ist das ASN LA_TERRAZZA ein sehr zierliches Rack.

 

Die Racks haben immer eine verlängerte Rückseite, die seitlich in der Farbe der Stellflächen verkleidet ist. Sie dient als Kabelschacht und hilft, das Drahtgewirr in Schach zu halten.  Zusätzlich können noch Rückwände geordert werden, die zwischen Stellflächen und Kabelschacht eingeschoben werden. Sie verbergen die Strippen auch bei frontaler Draufsicht vor den Augen der Betrachter. Sie sind in der Höhe verstellbar, so dass sich ihre Position perfekt auf die Lage von Kabeln und Steckern justieren lässt.

Die Stellflächen des Racks messen 50 cm in Breite und 44 cm in der Tiefe, sie sind 1,8 cm hoch und tragen laut Hersteller 60 kg. Tatsächlich tragen sie auch 21 kg, denn so viel wiegt mein Verstärker, aber ein bisschen Puffer ist immer sinnvoll, um Reklamationen zu vermeiden. Erfreulich ist, dass alle Stellflächen um 10 cm ausziehbar sind, was es erleichtert, die Geräte aufzustellen und anzuschließen.

Im Standard sind die Stellflächen aus kunststoff-beschichteten MDF-Platten gefertigt. Gegen Aufpreis kann alternativ die ASN Ex-Xact Balance AbsorberBase geordert werden. Sie minimiert Vibrationen in den aufgestellten Geräten merklich, was für einen feineren Klang sorgt. Beide Versionen sind in fünf Farben in Hochglanz-Finish erhältlich: in weiß, lichtgrau, anthrazit, schwarz und rot. 

Nicht verschwiegen werden soll auch der edle Stein, der vorne oben links als Markenziechen das Rack schmückt. Natürlich handelt es sich nicht um einen wirklichen Edelstein mit gefühlt 3 Karat, sondern um einen Svarowski-Kristall, der informiert wurde. Das soll elektrische Störeinflüsse verringern und für verbesserte akustische Bedingungen sorgen. Manchem kommen da sicher Erinnerungen an die ci2p-Technologie von creaktiv.

 

Ein informierter Kristall in Diamantoptik soll die elektrischen Störungen reduzieren.

Ein informierter Swarovski-Kristall dient als ASN-Markenzeichen und soll die elektrischen Störungen reduzieren.

 

Elektrische Störeinflüsse dürfte allerdings auch die Bauart des Racks an sich minimieren, denn seine Basis ist ein vollständig geschlossener Aluminiumrahmen. Damit wirkt er wie ein faradayscher Käfig. Dessen Leistungsfähigkeit dürfte besonders dann zum Tragen kommen, wenn die als Zubehör erhältliche Erdung mit dem Rack verbunden ist.

 

Lieferumfang und Ausstattung

Der Lieferumfang war in meinem Fall ein ASN LA_TERRAZZA 1.3. Die Ziffern besagen, dass es ein Element breit und drei Etagen hoch ist. Es kommt solo und ohne separates Zubehör. Die höhenverstellbaren Standfüße sind bereits in die Beine integriert. Alternativ wären Spikes möglich, diese sind ein Sonderzubehör, das gleichfalls zur Verfügung stand und ebenfalls in den Test mit einfließen wird. Die Erdung stand dagegen nicht zur Verfügung, daher muss dieser Aspekt im Test entfallen.

 

Höhenverstellbare Füße gehören zur Serienausstattung der LA_TERRAZZA Racks.

Passgenau dimensionierte, höhenverstellbare Füße gehören zur Serienausstattung der LA_TERRAZZA Racks, Spikes können als Zubehör geordert werden.

 

Das Rack war für den Test als Hybrid bestückt. Gemeint ist damit, dass die beiden oberen Stellflächen für die Geräte als Ex-Xact Balance AbsorberBase ausgeführt waren, die untere Stellfläche dagegen in der Standardausführung als MDF-Platte. Ergänzend lag der Sendung eine separate Ex-Xact AbsorberBase bei, mit der sich die Wirkung dieser Lösung nachvollziehen lässt – wie bereits im Test der Base beschrieben.

 

Qualität und Anmutung

Das LA_TERRAZZA 1.3 macht einen sehr wertigen und eleganten Eindruck. Es ist für sein filigranes Auftraten überraschend stabil und wackelt auch voll beladen nicht nennenswert. Die Verarbeitung ist makellos, alle Schnittflächen der Alurohre sind penibel versäubert. Das Finish der Stellflächen ist exzellent. Die Öffnungen für die Kabel sind sowohl in der Seite als auch in der Top-Platte sauber integriert. Die Rückwände lassen sich auf den filzbeklebten Flächen leicht verschieben und haben ausreichend Widerstand, um nicht von selbst herabzufallen. 

Die Stellflächen lassen sich leicht vorziehen und zurückschieben, so dass die Aufstellung von Geräten deutlich einfacher wird. Selbst mein 21 kg schwerer Verstärker sorgte hier trotz Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts nicht für Probleme, und ich kann bestätigen, dass es tatsächlich einfacher war, den Boliden zu platzieren und zu verbinden. Daher begrüße ich nachdrücklich diese Konstruktion.

 

Höreindruck

Und macht das Rack jetzt einen Unterschied jenseits seiner filigranen optischen Erscheinung, die deutlich wohnzimmertauglicher ist? Die Antwort ist durchgängig: „Ja!“

Mein aktueller Lieblings-Opener für analytische Hör-Sessions ist Liberty vom gleichnamigen Debut-Album von Annette Askvik.  Es bietet eine zentral platzierte Stimme, Duo-Gesang, bei dem die Sängerinnen in den beiden Refrains unterschiedliche zueinander platziert sind, das Klanggeschehen ist komplex, bedient alle Frequenzen und die Klangeffekte weiten die Bühne bis jenseits der Lautsprecher.  Soviel wusste ich schon von meinem Benchmark. Interessant war, schon bei 62 dB/max zu erfahren, wie ruhig, natürlich und offen die Darbietung sein kann, ohne dass Details en masse verschluckt werden. Schon von der Stange wir viel Feinheit der Artikulation geliefert. Die Duos sind jeweils klar verortet, im ersten Durchlauf eng beieinander, und im zweiten deutlich getrennt. Das Bassfundament ist sanft und solide tragend. Die Transienten des Saxophons sind umfassend präsent. Und die Bühne – ja, die ist weit. Sehr weit. Wow.

Körperreichen und umfassenden Bass gibt es auch mit Float von Craft, zu finden auf derem gleichnamigen Album, einst zu haben bei der Society of Sound. Das phasenweise dichte Stück liefert ein durchgängig klares Klangbild, fixiert den Gesang jedes der drei Interpreten zentral auf einen Punkt und platziert den Background-Gesang gut differenziert moderat im Hintergrund. Derweil trägt der musikalische Flow den Hörgenuss entspannt dem Ende zu.

Vom jüngst veröffentlichten album Arvo Pärt: Credo, eingespielt vom Estonian Festival Orchestra unter Paavo Järvi, äußert sich Fratres zu den akustischen Einflüssen des Racks. Die Bühne präsentiert sich weit, hoch und offen, der Klang ist glanzvoll. Die Violinen äußern sich fein und sensibel, so fein und sensibel, dass die von Pärt gewünschte Liebe zu den Noten ist im Hörraum erlebbar ist. Auch der Anstrich der Violinensaiten ist immer wieder wahrnehmbar. Die Fülle und Instensität der Musik nimmt schleichend und sehr weich zu, während die Basstrommel noch ein paar weitere Frequnezen ganz unten im Keller offenbart.

Das vielfach geschichtete Lauten-Spiel von Cicadeas, auf David Bergmüllers kommenden Album Know Thyself zu finden, präsentiert sich direkt und munter, ohne ein matschiges Gewirr zu erzeugen. Im Gegenteil sind die Stimmen differenziert wahrnehmbar, dynamische Feinheiten sind leicht hörbar, unterstützt vom Echoeffekt, der gleichfalls weit davon entfernt ist, ein verschmiertes Klanggewuschel zu forcieren.

Für die Fraktion Rock darf Samantha Fish in die Saiten greifen. Sweet Southern Sound vom Album Paper Doll stellt das Schlagzeug auf ein Podest und lässt es erstaunliche gelassen seinen offenen, rauen Sound ausspielen. Die halbakustische Gitarre ist wunderbar weich verzerrt und dabei körperreich und voll im Klang. Fishs Stimme ist voll und präsent, mit vielfältigen Details, die ihre Emotionalität in den Hörraum übertragen. 

 

Höreindruck mit Bodenfüßen Exklusive

Ergänzend sind zu den LA_TERRAZZA-Racks noch die Bodenfüße Exklusive erhältlich. Sie stehen auf massiven Metallfüßen, in denen ihre Gewinde mit einem Kugelgelenk gelagert sind, weshalb sich die Bodenplatten verkippen lassen. Die Konstruktion bietet ein Plus an Stabilität, trotzdem wirken die Füße laut Hersteller ASN wie Spikes, so dass Vibrationen minimiert werden und der Klang gewinnt.

Hätte ich das Rack für mein Zuhause gekauft, hätte ich die separat erhältlichen Bodenfüße Exklusive schon vor dem ersten Aufbau montiert. Bei einem Test ist das natürlich anders. Leider sind die Gewinde der Bodenfüße so lang, dass für den Tausch das Rack erst ausgeräumt werden muss. Immerhin lässt sich so mal gründlich Staub wischen und das Rack auf den Kopf stellen, was den Austausch vereinfacht, ließe sich als Trost sagen. Der tatsächliche Trost ist allerdings das, was die Bodenfüße Exklusive anrichten, wenn sie montiert sind und das Rack bepackt sie zurück zum Dienst meldet. 

 

Die Bodenfüße Exklusive sind eine empfehlenswerte Zusatzausstattung für das LA_TERRAZZA-Rack.

Die Bodenfüße Exklusive sind eine empfehlenswerte Zusatzausstattung für das LA_TERRAZZA-Rack.

 

Generell wirkt das tonale Geschehen noch stabilisierter, quasi als wären die Bühnenbretter gegen einen Betonboden vertauscht. Der Bass hat mehr Fundament, der Fokus ist noch eine Spur präziser. Das fällt insbesondere bei Brooke Sharkeys Your Tomorrow auf, bei dem ihre Stimme immer in Gefahr ist, ein Zentrum mit Weichzeichner zu haben, was insbesondere für die sehr präzise aufzustellenden Hans Deutsch HD 311 Retro gilt. Das neue Plus an Genuss spielt sich anschließend weiter durch die Playlist.

Dire Straits‘ You And Your Friend strömt füllig aus den Lautsprechern und erfreut mit noch feinerer Dynamik. Die bestätigt anschließend Liberty von Annette Askvik, die sich zudem durch mehr Raum bewegt. Der (Hall-)Raum ist auch bei Mercy Streets von Peter Gabriel gewachsen, der gleichfalls feiner fokussiert auftritt. Vom metaphorischen Betonboden profitieren auch Creed, deren rockiges Overcome des in diese Woche erschienen Albums The Best of Creed Remastered 2025 grundsolide aus den eigentlich akustik-verliebten HD 311 pulst. In Summe also eine gute Idee, die Extra-Füße zu verwenden.

 

Überraschungen

Was beim ASN LA_TERRAZZA Rack vom ersten Ton an überraschte, war die Zunahme an Transparenz und Ruhe. Auch die schnurgerade gezogene Bühne war beeindruckend, zumal sie es deutlich leichter macht, die Platzierung von Instrumenten und Gesang zu bestimmen. Wichtiger als diese eher akademisch-analytischen Eindrücke ist die verbesserte Musikalität beliebiger Darbietungen. Der klangliche Flow und die in jeder Hinsicht gewachsene Ausgewogenheit der Einspielungen in beliebigen Genre war schon überraschend und hat länger auf den Hörplatz gefesselt als ursprünglich geplant. Die Ex-Xact Absorber-Bases und die Bodenfüße Exklusive steigern die Qualität der Darbietung noch zusätzlich und sind definitiv beide zu empfehlen. 

 

Ist das LA_TERRAZZA Rack gut?

Die Frage, ob das LA_TERRAZZA Rack von Add something New zu empfehlen ist, kann eindeutig mit „Ja!“ beantwortet werden. Es schafft ein sehr entspanntes und unaufdringliches Hörerlebnis mit feinem Klang und sauberer, differenzierte Darstellung des musikalischen Geschehens. Die Darbietung ist reich an Details und auch bei lauter Wiedergabe keine Sekunde anstrengend. 

Die ausziehbaren Stellflächen erleichtern die Handhabung der Geräte, der Kabelkanal und die Kabeldurchlässe schaffen einen aufgeräumten Eindruck, der dem Blick mehr Ruhe schenkt. Ein besonders Plus sind die Ex-Xact Stellflächen, die zusätzliche Ruhe in die Performance bringen. 

Dazu ist das Rack optisch attraktiv, fraglos wohnzimmertauglich und außerdem sehr flexibel durch die Möglichkeit, seine Standardmaße bei der Bestellung ändern zu lassen. Die als Zubehör erhältlichen Spikes und die Erdung dürften den überzeugenden Auftritt des Rack noch steigern.

In Summe ist das LA_TERRAZZA 1.3 also ein fantastisches Rack. Oder – mit den Maßen 54x58x58 cm – beinahe ein Zauberwürfel.

 

 

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Produkt-Daten

Hersteller: A | S | N Add Something New
Produkt: HiFi-Rack
Modell: LA_TERRAZZA 1.3
Besonderheiten: integrierter Kabelkanal, informierter Kristall, höhenverstellbare Füße, Alurahmen in drei Farben erhältlich, Stellfläche in fünf Farben erhältlich; Ex-Xact Absorberplatten als alternative Stellfläche möglich; Bodenfüße Exklusive als Zubehör erhältlich; Erdung als Zubehör erhältlich; Sondermaße auf Anfrage möglich; Made in Germany
Maße: 54 x 52/58,2 × 58 cm (B/T/H)
Technische Daten: Aluminiumrahmen; MDF- oder Ex-Xact Absorberplatten als Stellfläche
Preis: 1.790,00 € (Standard), 2.690,00 € (mit Ex-Xact Absorberplatten); 350,00 € je Ex-Xact AbsorberBase im Austausch
Produkt-Link: LA_TERRAZZA 1.3
Anbieter: AddSomethingNew GmbH

 

Abbildungen. HRM, ASN

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