Genuss in der Wand: HiFi-Steckdosen C-Lock Lite und C-Lock SE

hrm_logo_15x50Der Stromfluss ist ein wesentliches Nadelöhr auf dem Weg zum besten Klang. Der erste Quell im Hörraum ist hierbei die Steckdose. Grund genug, auf sie nicht nur ein Ohr, sondern auch ein Auge zu haben. Wir haben für unseren Test sogar ein Ohr auf zwei von ihnen: Die Schuko-Steckdosen C-Lock Lite und C-Lock SE die der tschechische HiFi-Spezialist Block Audio entwickelt hat und die in Deutschland von ASN vertrieben werden.

Grundidee

Die Idee der C-Lock Lite und C-Lock SE Steckdosen ist der Namensteil, der ihnen gemeinsam ist: Lock, auf Deutsch: Schloss. Sie sollen durch ihre Bauform verhindern, dass sich der Stecker einer Stromleiste oder eines einzelnen Geräts eventuell löst oder gar ganz aus der Steckdose rutschen kann. Es geht also um einen soliden und dauerhaften Kontaktschluss, den auch kein unachtsamer Fuß beendet – außer, er reißt das Kabel aus dem Stecker.

Gewichtsfrage?

Üblicherweise ist Gewicht nicht das Erste, das einem auffällt, wenn man eine Steckdose in die Hand nimmt. Als das Paket mit diesen beiden Steckdosen ankam, war es trotzdem das Erste, das auffiel: Die eine – die C-Lock SE – ist wesentlich schwerer als ihre Schwester, die leichtere und auch etwas kleinere C-Lock Lite, die das „Lite“ sogar in ihrem Namen trägt. In Ziffern ausgedrückt lautet der Unterschied: Die C-Lock Lite wiegt 167 Gramm, die C-Lock SE mit 467 Gramm knapp das Dreifache. Gründe hierfür gibt es mehrere. Aber der Reihe nach.

Qualität und Verarbeitung

Schon die Kartons, in denen C-Lock Lite und C-Lock SE geliefert werden, sind ein kleines Versprechen: Sie wirken stabil und sicher, sind jeweils würfelförmig und beherbergen die Steckdosen in passend gefalzten und gestanzten Papphaltern, so dass alles perfekt fixiert ist und nicht wackeln kann. Die Kartons sind durch die Papphalter gleichfalls stabilisiert, so dass auch die Verpackung robust ist.

Beide – sowohl C-Lock Lite als auch C-Lock SE – sind hervorragend verarbeitet. Es gibt keine Grate, keine Kratzer, keine Gussreste, nicht einmal ein Stäubchen war an den Produkten zu finden, als sie aus ihren Kartons kamen.

Gemeinsamkeiten

Stück für Stück zum Glück: Die Konstruktion von C-Lock SE (Bild) und C-Lock Lite Steckdose ist im Prinzip gleich

Stück für Stück zum Glück: Die Konstruktion von C-Lock SE (Bild) und C-Lock Lite Steckdose ist im Prinzip gleich

Beide Steckdosen eint das Grundprinzip von Bauform und Funktion. Prinzipiell entsprechen der eigentliche Steckerteil und der Außenrahmen einer üblichen Steckdose. Anders ist das Bauteil, in das der Stecker eingeführt wird:

Diese Steckeraufnahme ist bei beiden Steckdosen als eine Art Tunnel konstruiert, dessen äußeres Ende ein Außengewinde hat. Auf dieses wird ein Ring aus Aluminium geschraubt. Dieser Ring hat an einem Ende ein Widerlager, in das ein 5 mm dicker weißer Silikonring eingelegt ist. Wird der Metallring auf die Steckeraufnahme geschraubt, presst er am Schluss den Silikonring zusammen, so dass dieser den Durchlass verengt und den Stecker am Herausrutschen hindert. Die üblichen HiFi-Stecker funktioniren probemlos, die meisten anderen Stecker auch. Eine Sorte Stecker funktioniert allerdings nicht: Winkelstecker.

Ein weiterer positiver Effekt: Durch den Tunnel halten beide Steckdosen den Netzstecker waagerecht, so dass auch dicke Stecker an schweren Kabeln nicht der Gravitation folgend langsam in der Steckdose zu kippen beginnen.

Stecker-Basis

Beide Steckdosen verwenden als Basis herkömmliche Produkte. Die C-Lock Lite greift auf eine Steckdose der Marke Gira zurück, die das Leitungskupfer zwischen 1,5 mm2 und 2,5 mm2 mit simplen Klemmen festhält. Ihre Kontakte sind vernickelt, die Einbautiefe beträgt 32 mm.

Unterschiede in vielen Details: Die C-Lock SE (links) setzt auf Furutech auf, die C-Lock Lite (rechts) auf Gira

Unterschiede in vielen Details: Die C-Lock SE (links) setzt auf Furutech auf, die C-Lock Lite (rechts) auf Gira

Die C-Lock SE verwendet als Basis eine Steckdose des japanischen HiFi-Veredlers Furutech, und zwar die Furutech GTX-S NCF(R). Sie ist aus nichtmagnetischem hochreinem Kupfer mit rhodinierten Kontaktflächen gefertigt. Ihr Rahmen ist antistatisch und weist einen Dämpfungseffekt auf, damit der Stromfluss konstant und auch mit Blick auf Mikrovibrationen störungsfrei bleibt. Stromleitungen – bevorzugt solche mit 4 mm2 – finden an massiven Terminals mit breiten Schrauben Kontakt, wobei die Schraube für Phase in Gold, für Nullleiter in Kupfer und für die Erde in Schwarz gehalten ist. Zusätzlich hat die Furutech-Basis einen massiven Metallrahmen, der wiederum mit der Erde verbunden ist, also eine Art Abschirmung bietet. Ihre Einbautiefe beträgt 35 mm – Wandstopper inklusive.

Steckeraufnahmen

Wie schon oben geschildert, sind die Steckeraufnahmen als Tunnel gestaltet. Die C-Lock Lite verwendet hierfür ein Kunststoffbauteil, das an vier Punkten auf die normale Kunststoff-Deckelplatte der Gira-Steckdose geschraubt ist. Der Kunststoff schirmt nicht. Außerdem sollte der Haltering sehr vorsichtig aufgeschraubt werden, da dieser aus Metall ist und das Kunststoffgewinde beschädigen kann, wenn er schief aufgesetzt wird.

Der Tunnel der C-Lock SE besteht aus rostfreiem Edelstahl und läuft in einer quadratischen Grundplatte aus. Diese ist an vier Punkten mit dem Abdeckrahmen verschraubt, der seinerseits über die gesamte Unterkonstruktion gelegt wird. Er besteht aus Aluminium und ist seinerseits mit dem C-Lock SE Grundrahmen verschraubt ist. Da dieser Grundrahmen wiederum mit der Erdung der eigentliche Steckdose verbunden ist, ergibt das eine vollständig geerdete Metallkonstruktion, die nicht nur denkbar robust ist, sondern auch einen perfekte Abschirmung gegen Einstrahlung darstellt.

Unterschiedlich lang: Die C-Lock SE (links) Steckdose schaut 5,7 cm aus der Wand, die C-Lock Lite Steckdose ist mit 5,2 cm etwas flacher

Unterschiedlich lang: Die C-Lock SE (links) Steckdose schaut 5,7 cm aus der Wand, die C-Lock Lite Steckdose ist mit 5,2 cm etwas flacher

Anwendung

Steckdosen – ob 08/15 Baumarkt-Ware, Marken-Produkte, C-Lock Lite oder C-Lock SE – werden alle in der selben Weise eingebaut und verwendet. Die Stromkabel werden bei der C-Lock Lite wie bei Standardware in Klemmen gesteckt. Die C-Lock SE nutzt dagegen Schraubterminals und hält auch größere Querschnitte sicher fest. Da die Tunnel einen Stecker gut stabilisieren halten können, ist angeraten, die Krallen, mit denen sich die Steckdosen in der Wanddose festhalten, ordentlich fest anzuziehen.

Sind die Dosen in der Wand montiert, ist der Stecker einzuführen. Hierzu schraubt man zuerst den Haltering ab und führt ihn und danach den weißen Silikonring über den Stecker, damit man diesen später in der Dose fixieren kann.

Anschließend steckt man den Stecker in die Steckdose. Bei der C-Lock SE ist hierfür ein bisschen Druck nötig, da die Kontakte mit kleinen Klappen zusätzlich geschützt sind. Dann schwuppst der Stecker aber sauber in diese und die Stromversorgung beginnt.

Jetzt nur noch den Silikonring mit dem Aluring auf das Gewinde fixieren, schon sitzt der Stecker bombenfest.

Um einen Stecker zu entfernen, arbeitet man sich in entgegengesetzter Richtung vor: Erst den Ring abschrauben, den Silikonring abstreifen, den Stecker schnappen und mit einer Hand ziehen, während die andere Hand die Platte der Steckdose gegen die Wand drückt.

Vorbereitung

Sind die Dosen in der Wand, beginnt der Ohrencheck. Hierzu wird eine vorab festgelegte Playlist zuerst mit einer regulären Steckdose durchgehört. Danach folgt der Wechsel auf die C-Lock Lite, bevor die Musik unter Verwendung der C-Lock SE erneut aufspielt.

Die Playlist umfasst (Interpret, Album, Titel):

  • Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan: Mozart Requiem (Introitus, Requiem)
  • Brooke Sharkey: Wandering Heart (Your Tomorrow)
  • Calidore String Quartet: Resilience (Leós Janaček: Streichquartett Nr.1. JW VII/8 Kreutzer Sonate, I. Adagion con moto )
  • Dire Straits: On Every Street (You and Your Friend)
  • Dominique Fils-Aimé : Nameless (Nameless)
  • Glen Velez: Seven Heaven (Ramana)
  • Ian Thomas: A Life In Song (Twenty Five Thousand Days)
  • Jean Michel Jarre: Oxygène Remastered (Oxygène 4)
  • Joe Satriani: Shockwave Supernova (On Peregrine Wings)
  • John Metcalfe: The Appearance of Colour (Appear)
  • Pink Floyd: Animals (Sheep)
  • Rogier Telderman Trio: Contours (Goodbye, Monsieur Belkin)

Wie die Songs unter den verschiedenen Bedingungen klingen, das finden wir jetzt heraus:

Elfriede – die Standard-Steckdose

Die handelsübliche Steckdose, die seit etwa 35 Jahren in der Wand hockt, darf sich als erste beweisen. Das ist für meinen Höralltag ein Rückschritt, insofern die Kette sonst von einer Gigawatt Steckdose versorgt wird. Damit wird dieser erste Durchlauf ein akustisches Überraschungs-Ei auch für mich.

Unfair: Auch Elfriede, die 30-jährige Standard-Steckdose, darf bei diesem Vergleich mitspielen

Unfair: Auch Elfriede, die 30-jährige Standard-Steckdose, darf bei diesem Vergleich mitspielen

Doch ganz so schlimm ist es dann doch nicht: Elfriede bietet relativ klaren, fokussierten und ausgewogenen Klang. Das Stereo-Abbild ist ordentlich, wenn auch nicht weit ausgreifend. Die Bühnen ist in der Regel luftig und hat Dimension, es fehlt nur die echte Tiefe, die manche Aufnahme hergibt. Bass, Mitten und Diskant sind ordentlich, könnten aber mehr Schliff und Definition vertragen. Dazu klingen die Höhen leicht kantig, spitz und rau, die Attacks von perkussiven Signalen sind je nach Aufnahme auch mal mau. Wie zeigt sich das im Detail? Hier einige Beispiele:

Dire Straits You and Your Friend lässt die Dobro zum Auftakt klar links scheppern, ihr Gegenpart, die E-Gitarre, ist entsprechend gut rechts platziert. Mark Knopflers Gesang äußerst sich vertraut näselnd in der Mitte leicht vor den übrigen Klanggebern. Insgesamt wirkt die Akustik realistisch, wenn auch die Dobro leicht angespitzt blechert.

Die Schafe von Pink Floyds Sheep grasen blökend und deutlich in den Hintergrund gesetzt auf einer breiten Wiese, die zwitschernden Vögel nehmen sich dezent zurück und flattern klar oberhalb der Wolltiere. Der Bass von Roger Waters wird langsam lauter und ist mit dem Einsatz des Gesangs voll da. Im Schwung des aufbrandenden Gesamtklangs geht er allerdings etwas verloren. Die Dynamik geht leidlich in Ordnung.

Twenty Five Thousand Days von Ian Thomas stellt die Kette mit der schlichten Stromverköstigung eindeutig vor Probleme: Die vielfältigen Instrumente, ihr ineinander verschliffener Klang ist häufig nicht ausdifferenziert, der Gesang wirkt zum Teil verschmutzt. Dazu sind die Höhen für ein ausgewogenes Klangbild gelegentlich zu präsent.

Mozart hätte sich bei der Darbietung des Introitus seines Requiems gewiss nicht im Grabe umgedreht, ob er restlos glücklich gewesen wäre ist aber auch zu bezweifeln: Zwar klingen die ersten Takte sehr warm und der Chor baut sich vom Bass zum Sopran schön räumlich auf, aber insbesondere in den dichten Passagen mit Chor und Orchester ist der Klang nicht restlos fokussiert und wirkt hier und da verwaschen. Dazu ist die Dynamik in den Spitzen etwas plärrig, was den Genuss eindeutig mindert.

Und die Attacks und Punches? Glen Velez bietet mit Ramana Gelegenheit zum Urteil. Das fällt auch hier durchwachsen aus. Zwar ist die Performance durchaus glaubwürdig, aber wenn man es schon besser weiß – Stichwort Gigawatt – fallen diverse Schwächen auf: Zu grobe Anschläge, zu knackige Schläge – die perkussiven Impulse sind oft eindeutig zu hart und verschleiern ohne Frage die tatsächliche Musikalität von Velez‘ Spiel.

Kleinen Details wie diese summieren sich schnell auf, mit dem Effekt, das über Lautsprecher gar nicht mehr so gut klingt, was klasse klingen könnte. Ändern die getunnelten Strom-Lieferanten daran etwas?

C-Lock Lite

Es liegt nah zu frotzeln, die C-Lock Lite sei ja eigentlich nur eine Normalo-Steckdose mit einem Tunnel als Stecker-Stabilisator. Das kann man so sehen, wird der Steckdose damit aber nicht gerecht. Denn der stabilisierte Stecker sitzt solider in den Kontakten und entzieht sich weitgehend den Effekten von Gravitation und Hebelgesetzen. Schon allein das kann tröstlich sein. Ist es das wirklich?

Zugewinn gesichert: Die C-Lock Lite bringt einen spür- und hörbaren Zugewinn an Qualität in die Musik

Zugewinn gesichert: Die C-Lock Lite bringt einen spür- und hörbaren Zugewinn an Qualität in die Musik

Der erste Höreindruck sagt: sauberer. Und: offener. Und: Mehr Raum und Hall. Und zwar nicht im Hörraum, sondern auf der Bühne, dem virtuellen Klangraum. Die Fläche, auf der die Musik statt findet, erscheint breiter und im vorderen Bereich näher an den Hörer gerückt, während sich der Background weiter in den Hintergrund bewegt – macht in Summe mehr Tiefe bei zugleich verbesserter Präsenz der Protagonisten.

So klingen Dobro und Gitarre bei Dire Straits‘ You and Your Friend deutlich fülliger und ihr Nachklang greift weiter nach rechts respektive links. Der Gesang ist schön zentriert und mit feinerem Hall. Auch charmant ist die bessere Präsenz des Basses, dessen Tiefen mit mehr Schwung und etwas länger ausklingen, zugleich ist er wärmer. Und die Rim-Klicks auf der Snaredrum sind knackig präzise und angenehm hölzern.

Dass Schafe auf Wiesen grasen, ist bekannt. Dass sie das im Hörraum vernehmlich im Hintergrund tun, gehört zu den selteneren Phänomenen. Sheep von Pink Floyd lässt aber genau das erleben! Die Räumlichkeit ist ohne Frage überzeugend, und auch der leise Anmarsch des Basses von rechts in die Mitte ist gut zu verfolgen. Die Übergänge des Gesangs in Synthesizerklänge erfolgen smooth und in sich schlüssig. Dazu ist die Dynamik über das gesamte Stück hinweg frisch.

So nah war mir Dominique Filles-Aime bisher nicht. Sie steht mit der Lock-Lite deutlich im Vordergrund der Bühne, fast schon persönlich im Raum. Die Vielschichtigkeit der Gesangsspuren und ihre Verteilung im Raum ist transparent und wirkt wirklich.

Auch Brooke Sharkey ist gewachsen und trägt ihr Your Tomorrow jetzt von einem Barhocker aus vor. Die Gitarre verrät über die Lautsprecher Details, die bisher Domäne der Kopfhörer waren. Der Kontrabass ist zupfiger und knurrt mit breiterer Brust, wie auch die Handtrommel nicht nur patschiger im Anschlag ist sondern auch nach untern heraus deutlicher durchschwingt. Und dann die Stimm-Details: Auch hier ist mehr zu finden als bisher – sofern nicht die Koss ESP 950 auf den Ohren saßen. Das ist ein feiner Erfolg für die C-Lock Lite.

Das Introitus von Mozarts Requiem gestaltet sind ebenfalls auf gewachsener Bühne. Das Chorgeschehen ist sehr schön zu differenzieren und auch im Zusammenspiel mit dem Orchester selbst in den kräftigen Passagen sehr eigenständig. Was ebenfalls auffällt: Die Aufnahme gewinnt an Entspanntheit, auch für den Zuhörer, der sich bereitwillig in der Musik treiben lässt. Ein netter Nebeneffekt.

Janaczeks Kreutzer-Sontate äußert sich unter den Saiten des Calidore Sting Quartet mit spürbar mehr Wärme und Holz im Ton. Die Bässe des Cellos haben erfreuliche Fülle, der Diskant der Violinen angenehme Sanftheit, ohne dabei Präsenz einzubüßen. Von der Sortierung wirken die vier Streicher schön im Raum platziert und die Atmosphäre ist intim, fast wie ein kleines kammermusikalisches Hauskonzert. Sehr charmant.

Und was sagt der synthetische Gegenpol zu all der akustischen Verbesserung? Jean Michel Jarre intoniert Oxygène 4 eindeutig belüftet – und das liegt nicht allein an den fast schon natürlich klingenden Windgeräuschen des Synthesizers zum Auftakt. Bemerkbar ist zudem ein Plus an Detail – so schnarren beispielsweise die Percussion-Analogien erfreulich definiert und der Klang wirkt insgesamt fülliger. Die HD 311 Retro, angeblich mehr Akustik-Ökos als Fans synthetischer Kost, spielen den Snythie-Pop mit Freude und Verve. Auffällig sind die Fülle und das Volumen, mit der sie die Musik im Raum verteilen, geschwind, lebendig und weit.

Überhaupt – das Thema Räumlichkeit. Es ist als Gewinn allumfassend präsent. Die C-Lock Lite lüftet nicht nur den Vorhang, sie renoviert das Theater. Mehr Fläche, mehr Tiefe, mehr Volumen sind über die gesamte Playlist auszumachen. Und: Aller Orten mehr Detail, was auch dem fülligeren Klang zu gute kommt. Insofern kann sich die Stromversorgung mit Tunnel-Anbau schon lohnen, insbesondere, wenn bisher nur eine – vielleicht sogar ältere – Standard-Schukodose in der Wand lauert.

Bleibt die Frage: Kann die C-Lock SE noch mehr?

C-Lock SE

Schon die ersten Töne geben eine klare Antwort – im wahrsten Sinne des Wortes: Ja. Denn die Wiedergabe ist noch einmal deutlich sauberer, klarer, fassbarer, gelichteter. Fallen mir noch mehr Adjektive ein? Sicher, aber die werde ich bestimmt gleich noch brauchen:

Den Auftakt von Runde 2 macht Ian Thomas mit den Twenty Five Thousand Days. Schon hier sind erste Differenzen auszumachen. Namentlich wirkt der Klangraum noch etwas weiter und lichter. Das Timbre der Musik ist gefälliger und noch eine Spur wärmer. Die Stimme von Thomas wirkt sehr wirklich und nah, die verwobene Instrumentierung ist trotz aller Wechsel und Abwechselungen wunderbar verschliffen, flüssig und klar. Hörgenuss pur.

Vorteil C-Lock SE? Mehr Material muss nicht immer bessere Wiedergabe heißen – hier aber doch.

Vorteil C-Lock SE? Mehr Material muss nicht immer bessere Wiedergabe heißen – hier aber doch.

Brooke Sharkey bestätigt das Plus-Plus mit sehr fokussiertem Gesang. Besonders die räumliche Positionierung von Gitarre, Gesang und Bass beeindruckt – es ist, als wäre die Bühne von Your Tomorrow direkt vor mir aufgebaut: Die Gitarre brusthoch, der Bass dahinter rechts mittelhoch und der Gesang über beidem, eben so, wie Musiker auf einer kleinen Bühne tatsächlich stehen würden. Dazu schwingt der Kontrabass wunderbar hölzern und füllig, die Zupfgeräusche machen alles noch authentischer. Überhaupt die Details: Das Nietenbecken, das im späteren Verlauf seinen Tusch bekommt, fängt schon früh an zu rasseln und zieht kaum später die ersten Filzkopfschlegel-Schläge nach – das ist sehr früh, verglichen mit bisherigen Verhältnissen. Und auch früher als mit der C-Lock Lite.

Holz satt, dazu warm, füllig und sehr platziert – das gibt es auch vom Calidores String Quartet, als es das Adagio aus Leós Janačeks Kreutzer Sonate anstimmt. Die Streicher sind direkt greifbar, die dynamische Feinabstufung ist sehr gut nachvollziehbar, was den Tonfluss zugleich geschmeidiger und musikalischer macht. Das Cello bekommt einen Hauch von Honigwarm, während die Violinen und die Viola körperreich und sanftmütig agieren. Das gestaltet die C-Lock SE sehr angenehm.

Auch das Klangspektrum bei You And Your Friend von Dire Straits ist erfreulich ausgewogen. Der geschmeidigere Tonfluss macht sich auch sofort bemerkbar, namentlich in den gezogenen Gitarrenakkorden zu Beginn. Der Bass setzt sehr fein ein, sein Ton trägt entschieden das Fundament und durchschwingt fühlbar den Raum. Zugleich sind Hi-Hat und Rimklicks uhrwerkgenau und auf der präzise gestaffelten und aufgeräumten Bühne klar zu positionieren. Und: Wer genau hinhört bemerkt, dass Mark Knopfler nicht mit Hall, sondern mit Echo singt. Interessant.

Dann eilt Joe Satriani On Peregrine Wings in den Hörraum: Dynamisch, entschlossen, prägnant. So lässt sich die Rockperformance auf einen knappen Nennen bringen. Die Double-Bassdrum flüssig, die Licks knackig, Background-Gitarre und Bass vollmundig und satt – ein toller Klang mit einem leichten Plus an Druck. Merci.

Feinzirpig – so ließe sich das Shaker-Egg beschreiben, das die frisch-perlige Kalimba in Glen Velez Ramana begleitet, bis die Handtrommel einsetzt – mit erstaunlichem Tiefgang und knackigem Punch. Über dieser Rhythmik tanzt die Bambusflöte von links nach rechts und zurück, ganz ohne Schärfe, dafür mit verfeinertem Grundklang. Selbst bei scheinbar harmlosen rein akustischen Perscussion- und Akustik-Darbietungen ist offenbar noch Potenzial für Entdeckungen, die eine optimierte Stromversorgung zu offenbaren hilft.

Ganz ohne Frage: Auch wenn die C-Lock Lite schon eine klare Verbesserung bringt, ist die C-Lock SE die leistungsfähigere, sprich musikalischere Lösung, geht es um getunnelten Stromfluss.

Fazit

Wer schon einmal eine hochwertige Steckdose – wie hier vor dem Test eine Gigawatt Steckdose G-044 – für seine Kette verwendet hat, wird nicht überrascht sein: Hörgenuss beginnt tatsächlich in der Wand. Insofern ist es keine Überraschung, dass eine neue Steckdose mit frischen Kontakten und ein bisschen Extra bereits eine Verbesserung zur herkömmlichen Steckdose von vor diversen Jahren darstellt.

Im Fall der C-Lock Lite kann man genau diese Betrachtungsweise ansetzen, denn ihr Kern ist eine handelsübliche Steckdose der Marke Gira, die ohne HiFi-spezifische Extras im Innenleben einzig um die Steckeraufnahme verbessert wurde. Aber schon das scheint Folgen zu haben. Allerdings – und das darf man auch nicht vergessen – ist der Stecker in der tunnelförmigen Aufnahme auc sehr viel stabiler und sicherer geführt, was den Kontaktschluss fraglos optimiert. Damit hat die C-Lock Lite allemal ein dickes Plus verdient.

Noch ohrenfälliger wird es bei der deutlich aufwändiger gebauten und besser abgeschirmten C-Lock SE. Die hebt den Klang ähnlich der C-Lock Lite, besänftigt ihn aber zugleich auch. Das wird belohnt mit einem Plus an Fluss und mehr Fülle im Ganzen, serviert auf einer ruhigen, transparenten Bühne, die Musikgenuss deutlich leichter macht. Eine solche Steckdose als Auftakt der Stromversorgung dürfte jeder Anlage ein deutliches Plus an akustischer Qualität bescheren und ist in jedem Fall die Investition wert.

Wer also seinen Stromfluss verbessern möchte, macht mit der C-Lock Lite einen richtigen Schritt. Wer den Feind des Guten im Besseren erkennt, greift gleich zur C-Lock SE. Warum? Sie verzichtet auf Kompromisse.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (4 votes, average: 3,75 out of 5)

Loading...

Produkt-Daten

Produkt: Wandsteckdose
Hersteller: Block Audio
Modelle
• C-Lock Lite
• C-Lock SE

Besonderheit: getunnelte Steckdosen
• C-Lock SE zusätzlich vollgeschirmt und Furutech-veredelt

Maße (außen):
• C-Lock Lite: 8 x 8 x 3,2 cm
• C-Lock SE: 8,7 x 8,8 x 3,7 cm

Preis:
• C-Lock Lite 140 Euro
• C-Lock SE 350 Euro

Anbieter-Website: ASN




Audio-Setup

Rechner stationär: Mac mini
Software: Audirvana Plus 3, Pure Music
Betriebssystem: OS X Yosemite 10.10.5
DAC stationär: Cambridge Audio DacMagic Plus
Kabel Mac > DAC: Straight Wire USB
Kabel Dac > Amp: Aqvox NF-Kabel OFC-Kupfer Cinch/Cinch
Verstärker: Yamaha A-S 1000
Boxen: Hans Deutsch HD 311 Retro
LS-Kabel: Albedo Air I
Kopfhörer: Koss ESP 950, Bowers & Wilkins P7

Technik-Tuning:
Geräte-Tuning: je 1 Albat Manufacturer Test Chip
Mac-Tuning: Aqvox USB Detoxer Terminator QL1
DAC-Tuning: Aqvox USB Detoxer Terminator QL2
DAC-Tuning: Audio Exklusiv Silentplugs RCA (1 St.)
DAC-Tuning: inakustik Referenz High Tech Gel-Absorber
Amp-Tuning: Audio Exklusiv Silentplugs RCA (3 St.)
Amp-Tuning: Audio Selection Creaktiv Sound Control Base
Amp-Netzkabel: in-akustik AC-1204 AIR Netzleitung
Rack-Tuning: Creaktiv Erdungs-Set ci2p
Lautsprecherkabel-Tuning: inakustik Referenz Cable Base
Lautsprecherkabel-Tuning: Albat LMC Loudspeaker Cable Chips
Lautsprecher-Tuning: TritonAudio NeoLev
Stromleisten-Tuning: creaktiv Systems Power-Plug Optimizer Abschlußstecker
An diversen Stellen: biophotone Magic Akasha Sound Chips
Steckerleiste NAS und Router: iFi Audio AC iPurifier

Raum-Tuning:
E-Smog: Kemp Elektronik Schumann Resonanz Plug
Strom: Gigawatt Sicherungs-Automat G-C20A
Strom: Gigawatt Steckdose G-044
Strom: HiFi-Tuning Fremdgeräuschzerstörer & Quantenstecker
Raum: Creaktiv Air Field-Equalizer
Heizkörper: 4 creaktiv Systems TwisterStop Glaslinsen 30 mm klar
Fenster Hörraum: 2 creaktiv Systems TwisterStop Glaslinsen 30 mm klar
Spiegel Bad gegenüber Hörraum: 2 creaktiv Systems TwisterStop Glaslinsen 30 mm klar

Rechner mobil: MacBook
Software: Audirvana Plus 3, Pure Music
Betriebssystem: OS X 10.11.6 El Capitan
DAC mobil: Meridian Explorer
Kabel Mac > Dac: Aqvox High-End USB-Audiokabel 12 cm
Kopfhörer: Koss Porta Pro, Beyerdynamic Xelento Remote
Add-on: Aqvox USB-Low-Noise-Linear-Netzteil


Abbildungen: HighResMac/Tom Semmler

icon artikel mailen

Das könnte dich auch interessieren …