Cool remastered: Cornelius Claudio Kreusch – Scoop

(c) Fine Jazz

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Es ist wieder da! Scoop, eines der erfolgreichsten Alben des deutschen Pianisten Cornelius Claudio Kreuch, das erstmalig 1998 auf den Markt kam, ist als digitaler Remaster neu aufgelegt worden. Leider zwar nur in 44,1 MHz Auflösung, aber immerhin in 24 Bit. Mit 13 Songs – Salif ist als Radio Edit ergänzt –  möchte es die Hörer der aktuellen 20-er Jahre frisch gemischt neu überzeugen. 

Der Charme von Scoop lag und liegt darin, den Crossover-Jazz der späten 1990-er Jahre mit afrikanischer Musik zu verbinden. Das macht das Album so unterhaltsam wie zeitlos und es sicher ein Klassiker des Genres. Dazu sind auf Scoop zahlreiche namhafte Musiker der Jazz- und Musik-Szene versammelt, unter anderem die Bassisten Anthony Cox und  Richard Bona, der allerdings singt, der Sänger Salif Keïta, die Schlagzeuger Terry Lyne Carrington und William Calhoun (von Living Color!), die Saxophonisten Greg Osby und Ron Blake, Kreuschs Bruder Johannes Tonio Kreusch an der Gitarre und viele weitere.

Nun ist das mit remasterten Aufnahmen von Klassikern aber so eine Sache. Zum einen stellt sich berechtigter Weise die Frage, warum ein Album, das in Zeiten aufwändiger HiFi-Anlagen gehört wurde, neu abgemischt werden muss, wenn es nicht nur darum geht, es Smartphone-kompatibel auszurichten. Und die zweite Frage ist, was kann man, bitteschön, besser machen, wenn etwas ausgewiesener Maßen schon gut ist?

Insofern ist es schade, dass bei Scoop nicht wie bei Live in Japan von Deep Purple der Originalmix und die Neufassung zu einem neuen Album zusammen gefasst sind. Daher ist ein Vergleich bei Kreuschs Bestseller nur eingeschränkt möglich. Und er wird noch viel schwieriger, wenn das erste Scoop nur in Vinyl vorliegt. Beschränken wir uns also auf den Eindruck, den die Neuware macht.

Wenn die Verträglichkeit mit Smartphone-Klangerwartungen als Maßstab angelegt wird ist das Ergebnis: Es klingt gut an iPhone und Co. Die gute Nachricht ist allerdings, dass auch  eine anspruchsvolle HiFi-Anlage keine Enttäuschungen ausliefert.

Die Neuabmischung hat also nicht die Substanz des Albums angefasst, sondern seine Nuancen feiner herausgearbeitet. Hierfür wurden die technischen Mittel, die in den vergangenen fast 30 Jahren den Studiobetrieb erweitert haben, sinnvoll und musikalisch dienlich eingesetzt und schaffen Hörfreude 2.0.

Das neue Scoop ist ein räumlich offenes Album, das durch und durch frisch und authentisch klingt. Die Musik hat keinen Hauch an Musikalität, Dynamik und Freude verloren. Alles klingt aus einem Guss, das Spiel ebenso wie der Mix. Die Bühne ist weit und der Raum in ihr tief, so dass auch komplexe Arrangements wohlsortiert ihr Zuhause finden. Die Höhen sind nicht überspitzt, der Bass nicht übersättigt, alles ist straff und transparent. Das sind gute Nachrichten.

Scoop ist nach wie vor ein formidables Album – und aufgefrischt ein tolles Hörerlebnis. 

 

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Album-Daten

Interpret: Cornelius Claudio Kreusch
Titel: Scoop
Genre: Jazz
Label: Fine Jazz
Jahr: 2025
Spielzeit: 56:06 min
Format: FLAC 44,1/24
Als Studio Master für 16,50 Euro bei HighResAudio

 

Abbildungen: Fine Jazz

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